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auch der Mut, mit gänzlich neuen

»Wir-Formaten« zu experimentieren.

Um hinderliches Abteilungsdenken

aufzulösen und die Kraft der Gruppe

anzuzapfen, gründen zum Beispiel

einige Firmen derzeit interne »Labs«,

in denen es kreativer als im Rest der

Firma zugehen soll. Andere initiieren

offene Entwickler-Communities

oder gehen offensiv in den Dialog

mit ihren Kunden, vor allem mit

den unzufriedenen. Welch enormes

Innovationspotenzial durch mehr

Wir gehoben werden kann, zeigt das

Beispiel des »Strati«. Das Gehäuse

des zweisitzigen Elektroautos

haben Abertausende Menschen

gemeinsam für und mit der US-Firma

Local Motors entwickelt. Mehr als

48.000 Menschen aus 130 Ländern

haben sich beteiligt. Auch die

Herstellung war ungewöhnlich:

2015 wurde der erste Prototyp

auf einem 3D-Drucker ausgedruckt.

Produziert wird das Auto voraus­

sichtlich ab 2016 dezentral in rund

100 »Mikrofabriken« weltweit

(localmotors.com/3d-printed-car).

Mit Blick auf die Zukunft sind der

Vernetzung auch zwischen Unter­

nehmen keine Grenzen gesetzt. Das

»Peer-to-Peer Prinzip«, das viele

von privaten Tauschbörsen der Share

Economy wie AirbnB, Uber und Co.

kennen, erobert den Firmenalltag.

Die niederländische B-to-B-

Plattform Floow2

(floow2.com)

zum Beispiel vermittelt Maschinen,

Räume aber auch Mitarbeiter-Know-

how zwischen Unternehmen.

Wovon die einen zu viel haben,

so die Idee, das können andere

vielleicht gerade gut gebrauchen.

Besonders das Fachwissen der

Mitarbeiter und intellektuelles

Kapital wie Patente könnten

künftig in großem Stil zu begehrten

Tauschwaren werden, beschreibt

der Berater Robert Vaughan im

Oktober 2014 den neuen Trend zur

»Sharing Company« im Magazin

strategy+business.

Die Frage, wo und wie sich neue

»Wirs« erobern lassen, stellt sich

auch in der Immobilienbranche.

Ob bei der Erschließung neuer

Marktfelder, der Entwicklung inno­

vativer Dienstleistungen oder im

Vertrieb – die Zeit der Einzelkämpfer

scheint vorbei zu sein. Schlaue Netz­

werklösungen und Kooperationen

werden an vielen Stellen erarbeitet.

So diskutieren zum Beispiel einige

Wohnungsunternehmen, ob sie in

Zukunft in das Geschäft mit der

Energieerzeugung und Energiever­

teilung einsteigen oder lieber enger

mit Energieversorgern kooperieren

!

?

Das Prinzip der

Resonanz: Es braucht

Offenheit, um neue

Strukturen zu schaffen.

M Ä R K T E & T R E N D S